Blick in ein Haus
© Sergey Nivens - stock.adobe.com,

Immobilienvermarktung: Die Customer Journey digital gestalten

Auch wenn sich die Quadratmeter derzeit praktisch von alleine verkaufen, müssen sich auch Bauträger und Makler mit der Digitalisierung ihrer Pro­zesse auseinandersetzen. Dabei rücken zunehmend webbasierte Lösungen in den Fokus, die eine digitale Customer Journey von der ersten Kontakt­aufnahme bis zur Schlüsselübergabe garantieren.

Seit dem Aufkommen von Plattformen wie willhaben oder immoscout24 ist die digitale Präsentation von Immobilienobjekten Standard. Spätestens wenn der Kunde dann aber zum Telefon greifen muss, ist die digitale Customer Journey zu Ende. Denn der Digitalisierungsgrad bei Bauträgern und Maklern ist noch sehr gering oder besser gesagt „fragmentiert“, also Stückwerk. In kaum einer anderen Branche klafft der Entwicklungsstand zwischen Digitization (= digitale Präsentation von Informationen) und Digitalization (= Automatisierung bzw. Digitalisierung von Prozessen) so weit auseinander wie in der Immobilienvermittlung.

Schöne digitale Bilder im Internet zu präsentieren reicht schon lange nicht. Für eine Digitalisierung der kompletten Wertschöpfungskette Immobilie braucht es weit mehr. Sogenannte PropTechs treiben diese digitale Transformation zwar voran, führen aber zu Baustellen im digitalen Workflow. „Wir haben uns als Ziel gesetzt, mit unserer Software den Lebenszyklus oder die Wertschöpfungskette einer Immobilie längerfristig digital darstellen zu können“, erklärt Michael Mack, Geschäftsführer der Immonow Service GmbH, einer Tochtergesellschaft von Raiffeisen Immobilien.

Digitales Netzwerk für den Immobilienlebenszyklus

„Bis es zur Übergabe eines Objekts an kommt, ist es ein langer Weg – dazu braucht es auch Partner, die vorgelagerte, parallel laufende und nachgelagerte Prozesse rund um die Immobilie durchführen.“ Deshalb ist Immonow in das United Proptechs-Netzwerk integriert, um die komplette Wertschöpfungskette abzubilden: Von der Akquise eines Grundstücks seitens des Bauträgers (PriceHubble), über die Planung und die Einbindung des BIM-Modells (bimspot) und den Bau mit digitalen Plänen und des Mängel-Managements (PlanRadar), die Abwicklung der Sonderwunschausstattung (Propster) bis zur Hausverwaltung (iDWELL) und der Optimierung des Gebäudebetriebs (LineMetrics). Alle diese Informationen bzw. Daten werden über Schnittstellen in der Vertriebssoftware Immonow zusammengeführt.

Michale Mack
Michael Mack, Geschäftsführer  Immonow Service GmbH

Die Immobilien-Vertriebssoftware Immonow selbst ist eine webbasierte Anwendung, die auch am Handy oder Tablet funktioniert, und den eigentlichen Prozess der Immobilienvermittlung abbildet. Dabei wurden neben der klassischen Grundriss-Digitalisierung und Visualisierungen auch Themen wie Finanzierung, Treuhänderschaft oder das Einholen von Gutachten etc. eingebunden, damit Kunden eine angenehme Customer Journey – durchgängig digitalisiert – geboten werden kann. Zudem verfügt das Programm über eine Chat-Funktion für die interne Kommunikation.

Zielgruppe Bauträger und Makler

Zielgruppe sind Bauträger, die zunehmend die Vermarktung ihrer Objekte inhouse abwickeln, aber auch Makler. Für Hausverwaltungen könnte eine derartige Vertriebssoftware interessant werden, wenn das Bestellerprinzip auch in Österreich eingeführt wird. „Dann müssen sich Hausverwaltungen überlegen, wie sie den Eigenvertrieb ihrer Objekte effizient digital abwickeln, um die Kosten zu senken“, so Mack. Apropos Kosten: Es gibt zwei Tarife, je nachdem, ob Zusatzmodule gebraucht werden oder nicht. Bei immo.FLEX für kleinere Betriebe (fünf bis zehn Mitarbeiter) wird eine monatliche Grundgebühr von 95 Euro und einem Euro pro Objekt verrechnet. Bei Immo.BASE erfolgt eine bedarfsabhängige Preisgestaltung je nach Zusatzmodulen, die monatlich dazu gebucht werden können. Mack: „Für den Bauträger ist beispielsweise das komplette Rechnungslegungsmodul interessant, das einen standardisierten Abschluss mit verschiedenen Rechnungskreisläufen bei unterschiedlichen Projektgesellschaften bietet, der über gewisse Hierarchien freigegeben werden kann. Jedenfalls versuchen wir im persönlichen Beratungsgespräch die beste Lösung zu finden, um alles, was man digital abwickeln kann, zu digitalisieren.“ ■