Arbeitnehmer arbeiten immer weniger Uhr mit Laptop und Händen
Mehr Arbeitnehmer sind in Beschäftigung, allerdings gibt es in Summe weniger Arbeitsstunden
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Mehr Arbeitnehmer, weniger geleistete Arbeitsstunden

Es sind immer mehr ArbeitnehmerInnen am Arbeitsmarkt tätig, allerdings leisten diese in Summe immer weniger Arbeitsstunden. Eine bedrohliche Lage für den Wohlstand des Landes, aber auch für die Sicherheit des Sozialstaates, attestiert Agenda Austria-Ökonom Dénes Kucsera.

Noch vor der Pandemie haben sich die Zahlen der Arbeitnehmer und der insgesamt geleisteten Arbeitsstunden synchron entwickelt: Mehr Arbeitnehmer, mehr Arbeitsstunden, weniger Arbeitnehmer, weniger geleistete Arbeitsstunden. Seit der Pandemie gilt das nicht mehr in diesem Ausmaß: Während aktuell zwar eine Rekordzahl an Personen einer beruflichen Tätigkeit nachgeht, liegen die insgesamt geleisteten Arbeitsstunden noch immer unterhalb des Niveaus von 2019, wie eine Analyse der Agenda Austria zeigt.

Statistik der Arbeitnehmer in Relation zu den geleisteten Stunden

Das ist das Produkt des Teilzeit-Booms. Dass dieser immer breitere Segmente der Erwerbsbevölkerung erfasst, sollte aber nicht überraschen. Wer rechnen kann, erkennt, dass sich Mehrarbeit vielfach nicht auszahlt. „Vollzeitarbeit rentiert sich in Österreich häufig nicht. Dass dadurch genau in dem Moment, in dem die größte Alterskohorte in den Ruhestand tritt, die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden sinkt, prophezeit dem Sozialsystem schwierige Zeiten. Statt immer weiter leistungslose Einkommen in die Höhe zu schrauben, braucht es eine Entlastung der Vollzeiteinkommen. Das mag im Wahlkampf unpopulär sein. Ohne Reformen werden wir unseren Wohlstand und Sozialstaat aber nicht halten können“, sagt Agenda Austria-Ökonom Dénes Kucsera. 

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