Lobautunnel wird nicht gebaut
Papier ist geduldig, nur über Klimaschutz zu reden, ist zu wenig, leitete Klimaschutzministerin Leonore Gewessler die Pressekonferenz zur Entscheidung über den Bau des Lobautunnels ein. Wir seien es unseren Kindern und Enkelkindern schuldig, heute mutige Entscheidungen zum Schutz unserer Umwelt zu treffen.
Die Entscheidung sei aufgrund eines Evaluierungsprozesses gefallen, der nun abgeschlossen ist und im Klimacheck Asfinag Bauprogramm abgebildet ist.
Auch die S 34 in Niederösterreich wird nicht so gebaut wie derzeit vorgesehen. Hier wird man mit dem Land Niederösterreich Gespräche über Alternativen führen, um die betroffenen Orte verkehrstechnisch zu entlasten ohne wertvollen landwirtschaftlich genutzten Boden zu zerstören.
Reaktionen auf das Aus des Projekts Lobautunnel
Dass der sündteure Lobautunnel durch den Nationalpark nicht gebaut wird, ist nicht nur aus Umwelt-, sondern auch aus Verkehrssicht eine kluge Entscheidung, stellt der VCÖ zur heute von Verkehrsministerin Leonore Gewessler bekannt gegebenen Entscheidung fest. Denn Straßenausbau führt zu mehr Verkehr und damit a la longue wieder zu mehr Staus. Die Klimaziele kann Österreich nur mit einer verstärkten Verlagerung von Autofahrten auf Öffis erreichen, betont der VCÖ. Statt neuer Straßen ist der Öffentliche Verkehr auszubauen.
„Verkehrsinfrastrukturen sind ein Vermächtnis an die Kinder und Jugend von heute. Was heute gebaut wird, bestimmt auf Jahrzehnte die Mobilität. Mehr Straßen bedeuten mehr Verkehr und verursachen damit die Verkehrsprobleme von morgen. Zudem sind die Klimaziele nur erreichbar, wenn der Auto- und Lkw-Verkehr verstärkt auf klimaverträgliche Verkehrsträger verlagert wird“, begrüßt VCÖ-Experte Michael Schwendinger die Entscheidung für das Ende des Lobautunnels. Dass Alternativen zum Nordabschnitt der S1 geprüft werden, ist angesichts der geänderten Anforderungen im Zusammenhang mit den Gerichtsentscheidungen zur S8 notwendig. Ebenso ist zu begrüßen, dass für die S34 Alternativen erarbeitet werden.