Villa Minimale, Wienwood Preisträger 2025
© proHolz Austria / Bruno Klomfa

Holzbaupreis Wienwood würdigt herausragende Holzbauten

Zum Holzbaupreis Wienwood eingereicht werden konnten Gebäude und Bauprojekte, die zwischen Juni 2021 und Juni 2025 fertiggestellt wurden. Die ausgezeichneten Projekte wurden von einer hochkarätig besetzten Fachjury ausgewählt und im Rahmen der feierlichen Preisverleihung am 18. September 2025 im Architekturzentrum Wien der Öffentlichkeit präsentiert.

Das Preisgeld beträgt insgesamt EUR 15.000. Der wienwood 25 wurde von proHolz Austria in Kooperation mit der Stadt Wien und unterstützt von Wiener Städtische Versicherung ausgeschrieben.

Ziel des wienwood ist es, das Bewusstsein für die vielfältigen gestalterischen Möglichkeiten, das technologische Potenzial und ökologischen Qualitäten des Baustoffs Holz zu stärken. Gleichzeitig würdigt wienwood die Leistungen von Bauherr:innen, Architekt:innen, ausführenden Firmen und Entscheidungsträger:innen.

Die prämierten Projekte des wienwood 25 sind automatisch nominiert für den Österreichischen Staatspreis Holzbau, der im Jahr 2026 erstmals vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft sowie proHolz Austria verliehen wird.

Holzbau schafft einen zweiten Wald in der Stadt

In Zeiten der Klimakrise gewinnt der Baustoff Holz als nachwachsendes und CO2- bindendes Material weiterhin an Bedeutung. Gemeinsames Merkmal aller in Wien entstandenen Holzbauten ist, dass sie ein Beitrag zum Klimaschutz in der Stadt sind. Sie wirken als langfristige Kohlenstoffspeicher und tragen als solche wie ein zweiter Wald zur CO2-Entlastung bei. Ein weiterer Effekt der CO2-Reduktion entsteht, weil das verbaute Holz andere Baumaterialien ersetzt und deren CO2-Emissionen vermeidet.

Österreichs Holzvorrat und klimafitte Wälder

Der Holzvorrat in Österreichs Wäldern ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen. Seit Beginn der 1970er Jahre hat er sich um mehr als die Hälfte erhöht und nun mit rund 1,12 Milliarden Vorratsfestmetern in den Ertragswäldern ein Maximum erreicht. Viele alte Waldbestände erlauben kaum mehr weiteren Zuwachs. Die Nutzung des vorhandenen Holzes fördert die notwendige Verjüngung der Wälder. Junge Wälder zeigen den stärksten Zuwachs und somit auch die stärkste Leistung in der CO2-Bindung. Holznutzung unterstützt auch die Anpassung der Wälder an den Klimawandel. Anstelle der geernteten Bäume werden gezielt zum Standort passende, klimafitte Baumarten angepflanzt. Holzverwendung und Bauen mit Holz tragen mittel- bis langfristig auch in diesem Sinn zum Klimaschutz bei.

Urbaner Holzbau

Der Holzbau ist aus verschiedenen Gründen prädestiniert für anstehende Bauaufgaben in der Stadt. Der hohe Vorfertigungsgrad bietet hohe Ausführungsqualität bei kurzer Bauzeit. Damit einher gehen weniger Lärmbelastung für die Anrainer:innen, weniger LKW-Verkehr und ein reduziertes Abfallaufkommen auf der Baustelle. Zudem hat Holz ein geringes Gewicht bei hoher Tragfähigkeit. Das bringt Vorteile bei Aufstockungen und Nachverdichtungen. In mehrgeschossigen Holz-Wohnbauten profitieren die Bewohner:innen von einer angenehmen Raumatmosphäre. Der hohe Bedarf nach neuem Wohnraum in der Stadt kann mit Holz klimafreundlich geschaffen werden.

Jury & Prämierungen

Aus den 36 eingereichten Projekten wählte die hochkarätige Fachjury im Rahmen einer zweitägigen Besichtigungs-Tour durch die Stadt vier Preisträger, einen Sonderpreis und drei Anerkennungen aus. Preisträger und Sonderpreis sind mit je EUR 3.000 dotiert. Die Jurymitglieder Arno Ritter (aut. architektur und tirol, Juryvorsitzender) Markus Lackner (Tragwerksplaner) Sylvia Polleres (Holzforschung Austria) Astrid Staufer (Architektin, Universitätsprofessorin am Institut für Architektur und Entwerfen an der Fakultät für Architektur und Raumplanung, Technische Universität Wien)

Wienwood 1

Wienwood 2

Wienwood 3

Wienwood 4

Wienwood Sonderpreis

Wienwood 6

Fotos:  © proHolz Austria / Bruno Klomfar