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Corona verschärft den Fachkräftemangel

Die Hälfte der Lehrbetriebe fühlt sich von der aktuellen Krise stark betroffen. Maßgeblich geändert haben sich daher auch die Einstellungspläne der Unternehmen.

Die Corona-Krise hat massive Auswirkungen auf die österreichische Wirtschaft. Das gilt auch für den Bereich der Lehrlingsausbildung. Eine von z.l.ö. – zukunft.lehre.österreich. in Auftrag gegebene Studie des Marktforschungsinstituts market zeigt die verheerenden Folgen: 10.000 Lehrstellenplätze stehen auf dem Spiel.

2020/21 werden viele Lehrstellen vom Markt verschwinden . Die Hälfte der Lehrbetriebe fühlt sich von der aktuellen Krise stark betroffen und haben ihre Einstellungspläne geändert. Ein Viertel der Lehrbetriebe spricht von Auswirkungen der Krise auf die künftige Anstellung von Lehrlingen.

Knapp ein Viertel der Betriebe planen weniger Lehrlinge anzustellen.

Reduziert wird im Durchschnitt um etwa 1,5 Lehrlinge für das Lehrjahr 2020/21 im Vergleich zur ursprünglichen Planung. In diesen Lehrbetrieben sind nun um bis zu 10.000 Lehrstellenplätze weniger zu vergeben, als noch vor COVID-19 geplant.

Lehrlingspaket schnüren

Viele Verbände und auch die Sozialpartner fordern daher ein "Lehrlingspaket", um die Arbeitgeber bei der Einstellung von Lehrlingen finanziell zu unterstützen. Etwa in Form einer Sonderprämie für das 2. Halbjahr 2020 in der Höhe von 1.000 Euro pro lehrling und Monat.

Wichtig sei dabei, dass die Unterstützung gleich und nicht erst zu einem späteren Zeitpunkt ausbezahlt werde, weil die Unternehmen gerade in dieser schwierigen Zeit nicht über die nötige Liquidität verfügten.

Derzeit laufen offenbar Verhandlungen zwischen Arbeits- und Wirtschaftsministerin sowie der Wirtschaftskammer über eine finanzielle Unterstützung der Lehrbetriebe.