Dachflächenfenster Roto
Mit Speziallösungen für Dachflächenfenster punkten
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Dachflächenfenster

Dem Rückgang am Steildachmarkt begegnen die Hersteller von Dachflächenfenstern mit der Entwicklung von Speziallösungen fürs Flachdach. Das Thema Tageslicht beflügelt generell den Dachfenstermarkt.

Der Markt für Dachflächenfenster befindet sich im Umbruch. Zum einen liegt das Flachdach beim Häuselbauer im Trend, wo das klassische Dachflächenfenster nicht zum Einsatz kommt, zum anderen schwächelt das Sanierungsgeschäft. Waren in einem Steildach vier bis fünf Dachfenster die Regel, so werden im Flachdach Durchdringungen so gut es geht gänzlich vermieden. Hersteller, die sich auf diese Entwicklungen einstellen, können dennoch am Markt reüssieren.

Zum einen liegt noch viel Potenzial im Angebot für Niedrigenergie- und Passivhäuser, zum anderen lässt sich mit Zusatzprodukten gut Geld verdienen. Vor allem in Wien lassen sich die Kunden den Wohnkomfort unterm Dach einiges kosten, weiß Carsten Nentwig, Geschäftsführer von Dachflächenfensterhersteller Fakro: „Elektrische und solarbetriebene Bedienung, Beschattungssysteme, Insektenschutz und vor allem großzügige Verglasungen werden verstärkt nachgefragt.“ Für Nentwig hat das mit der Planungslandschaft zu tun: „In Wien erfolgen viele mit Planern umgesetzte Dachbodenausbauten. Da können wir mit guten Lösungen punkten.“

Wie sieht eine gute Lösung heute aus?

Da wäre zunächst die Größe. Die Zeiten, wo sich Fachflächenfenster ausschließlich nach dem Sparrenabstand zu richten hatten, sind vorbei. Gefragt sind mittlerweile größere Flächen, denn die vielen Vorzüge von Tageslicht sind bekannt. 114 x 160 Zentimeter sind durchaus üblich, langsam zeichnet sich eine Nachfrage nach Flächen von 134 x 160 Zentimeter ab. „Und in zunehmenden Maßen werden Fenster neben- und übereinander angeordnet“, berichtet Roto-Geschäftsführer Georg Pehn, der vor allem in der Sanierung mit Dachfenstern nach Maß Potenzial sieht. „Hier braucht es Flexibilität in der Produktion und viel bauphysikalisches Know-How.“

Bei der Verglasung wird standardmäßig eine 2-fach-Isolierverglasung mit einer Kammer, also drei Scheiben angeboten. Als innerste Scheibe muss aufgrund von OIB-Richtlinien immer Verbundsicherheitsglas (VSG) eingesetzt werden, das einen Verbund aus zwei Glasscheiben mit einer innenliegenden reißfesten Folie darstellt. Energieeffizienz ist selbstverständlich auch beim Dachflächenfenster ein Thema.

Wichtiges Thema Schallschutz

Während ein Fenster mit Standardverglasung einen Wärmedurchgangskoeffizient von in etwa 1,2 aufweist, warten Fenster für Niedrigenergie- bzw. Passivhäusern Werte von knapp unter 1,0 bis knapp über 0,5 auf. Letztere verfügen unter anderem über einen wärmegedämmten Eindeckrahmen und kosten mehr als das doppelte als ein herkömmliches Fenster. Immer stärker werden auch Schallschutzfenster – derzeit ist ein Schallschutzwert von 42 dB erreichbar –  im Dachbereich nachgefragt, während sich Produkte mit natürlichem Reinigungseffekt weniger durchsetzen konnten, weil die Funktion der Folie, die dafür eingesetzt wird, im Laufe der Zeit abnimmt.

Wichtigstes Thema bei Zusatzprodukten ist naturgemäß der Sonnenschutz, wobei hier außenliegende Verschattungssysteme klar für sich punkten können, was sich mittlerweile beim Kunden und den Verarbeitern herumgesprochen hat. Nentwig: „Der Markt bietet hier bereits solarbetriebene Verschattungslösungen an, die über mehrere Modi bis hin zur Vollautomatisierung verfügen.“ Insektenschutzlösungen werden hingegen innenliegend angebracht, was vor allem mit dem Abdichtungsproblem zusammenhängt. Schließlich ist, gerade im Zusammenhang mit gut isolierten Häusern, die Belüftung ein Thema.

Elektrische Dachfenster mit intelligenten Steuerungen sowie werkseitig integrierten Zuluftelementen – entweder im Fensterflügel oder im Rahmen – sind Lösungen um den erforderlichen Luftwechsel bei dichten Hüllen zu erreichen. „Ab Sommer 2018 wird das Smart Home Paket Velux Active verfügbar sein. Raumsensoren messen CO2-Konzentration, Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur. Mit diesen Informationen können fernbedienbare Integra-Dachfenster und Sonnenschutz Produkte, die bereits mit Elektro- oder Solar Antrieb erhältlich sind, intelligent und automatisch gesteuert werden“, so Michael Walter, Velux-Geschäftsführer Österreich.

Roto bietet das vollautomatische Klappschwingfenster i8, das sich wie die Kofferraumklappe eines modernen Autos per Fernbedienung öffnen lässt. Pehn: „Da spielen wir preislich in einer anderen Liga und die Absatzzahlen sind in diesem Top-Segment durchaus beachtlich. Für das Beste gibt es immer einen Markt.“

Flachdach-Lösungen

Abseits vom klassischen Fenster fürs geneigte Dach, bieten die Hersteller auch Lösungen fürs Flachdach an. „Mit dem Velux-Flachdach-Fenster bieten wir ein vollwertiges Fenster für das Flachdach, das zusätzlich – je nach Kundenwunsch – über eine Glas-Abdeckung oder eine Acrylkuppel verfügt“, so Walter. Lichtkuppeln sind eine Variante, zunehmend beliebt sind begehbare Flachdachfenster wie das Flachdachfenster DXW von Fakro, das sich bodenbündig beispielsweise in die Fläche von Terrassen integrieren lässt. Auf der Dachfläche stören diese Elemente nicht, während die darunter liegenden Räume mit Tageslicht versorgt werden.

Apropos Tageslicht: Als „Indoor Generation“ verbringen wir mittlerweile im Durchschnitt 90 Prozent unserer Zeit in Innenräumen. In der aktuellen YouGov-Umfrage (im Rahmen der internationalen Studie „Indoor Generation Report“) gaben  waren sich nur 13 Prozent der rund 1.000 im März und April befragten Österreicher bewusst, dass sie sich täglich zwischen 21 und 24 Stunden in Innenräumen aufhalten. 57 % der österreichischen Befragten der YouGov-Umfrage bestätigen jedoch den merklichen Einfluss von Tageslicht auf ihren Schlaf. Tatsächlich ist die Bedeutung von Tag-Nacht-Zyklen in Bezug auf die Schlafqualität auch wissenschaftlich anerkannt.

„Mit dem Kurzfilm ‚The Indoor Generation’ wollen wir auf den Einfluss von Innenräumen auf Gesundheit und Wohlbefinden aufmerksam machen und auch alltägliche Lösungen aufzeigen“, so Michael Walter, Geschäftsführer von Velux Österreich. „Darüber hinaus sehen wir es als unsere Aufgabe, innovative und smarte Dachfenster-Lösungen anzubieten, die der Indoor Generation ausreichend Tageslicht und Frischluft liefern.“ Das Video sowie Informationen und Tipps sind unter www.velux.at/indoorgeneration abrufbar.