Peter Engert, Katharina Schönburg, Cate Blanchet, Tanja Kanduth, Andreas Köttl am ersten Nachhaltigkeitssymposium der ÖGNI
Peter Engert, Katharina Schönburg, Cate Blanchet, Tanja Kanduth, Andreas Köttl am ersten Nachhaltigkeitssymposium der ÖGNI
© ÖGNI/ Raphael Fasching

Nachhaltiges Handeln im Mittelpunkt

Das erste Nachhaltigkeitssymposium der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft legte den Fokus auf die Praxis. Im Zentrum stand die Präsentation von Lösungsansätzen und Forderungen an Gesellschaft und Politik in den Bereichen Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung sowie Städte und Gemeinden. Als Stargast fungierte Cate Blanchett

Am 17. Oktober 2024 fand in der Wiener Hofburg das erste Nachhaltigkeitssymposium der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) statt. Im Zentrum der Veranstaltung standen praxisorientierte Lösungsansätze für eine nachhaltige Transformation der Bau- und Immobilienwirtschaft. Die drei Hauptthemen waren Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung sowie die Rolle von Städten und Gemeinden. Hochkarätige ExpertInnen aus der DACH-Region (Deutschland-Österreich-Schweiz) präsentierten dabei konkrete Empfehlungen und Forderungen. Als Stargast trat die Schauspielerin Cate Blanchett auf, die ebenfalls Lösungsansätze thematisierte.

1. Kreislaufwirtschaft: Der „Kodak-Moment“ der Immobilienwirtschaft

Der Vergleich mit dem Versäumnis von Kodak, den Übergang zur Digitalisierung zu erkennen, wurde von Walter Senk aufgegriffen, um die Dringlichkeit einer Umstellung der Immobilienbranche zu verdeutlichen. Sarah Dungs betonte, dass das jetzige Handeln die Grundlage für zukünftigen Erfolg ist. Die Ressourcennutzung müsse neu gedacht werden, und die gesamte Wertschöpfungskette solle kreislauffähig gestaltet werden. Wichtig sei auch, das Denken in Kreisläufen stärker in Aus- und Weiterbildung zu verankern und politische Rahmenbedingungen anzupassen.

2. Digitalisierung: Ein System wie im Straßenverkehr

Heimo Rollett führte aus, dass die Digitalisierung ein Werkzeug und kein Selbstzweck ist. Valide Daten sind essenziell für nachhaltige Immobilienprojekte. Michael Haugeneder zog den Vergleich mit dem Straßenverkehr: Nur mit klaren Spielregeln – wie der Standardisierung und Datensicherheit – könne die Technologieskepsis überwunden werden. Forderungen waren unter anderem ein digitaler CO₂-Ausweis, der alle zehn Jahre aktualisiert wird, und die Einführung eines Schattenpreises zur wirtschaftlichen Bewertung.

3. Städte und Gemeinden: Boden als Schlüsselressource

Michael Neubauer und Silke Thor betonten, dass Bodenversiegelung die Folgen von Extremwetterereignissen verschärft. Österreich sei Europameister im Flächenverbrauch. Die ExpertInnen forderten nationale Raumplanungsgesetze, um den Bodenverbrauch zu steuern und mehr Fokus auf Nachverdichtung und Revitalisierung zu legen. Auch kommunale Kompetenzen müssten gestärkt und eine Qualifizierungsoffensive gestartet werden, um die kommunale Anpassungsfähigkeit zu fördern.

4. Cate Blanchett: „Kreativität ist die Kehrseite der Zerstörung“

Cate Blanchett beleuchtete in ihrem Gespräch die Rolle von Kreativität in der Nachhaltigkeit. Sie hob die Bedeutung von Innovationen hervor, etwa bei der Elektromobilität und nachhaltigen Reifen. Blanchett betonte, dass VerbraucherInnen durch ihre Entscheidungen und ihr Konsumverhalten einen erheblichen Einfluss auf den Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit haben. Sie brachte auch ihre Erfahrung mit der nachhaltigen Umgestaltung des Wharf Theaters in Sydney ein und zeigte, wie historische Substanz und moderne Technologien vereint werden können.

Das ÖGNI-Symposium stellte praxisorientierte Lösungsansätze für eine nachhaltige Bau- und Immobilienwirtschaft vor. Es zeigte, dass sowohl Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung als auch die Rolle der Städte und Gemeinden zentrale Hebel für den nachhaltigen Wandel darstellen. Der „Kodak-Moment“ der Branche ist jetzt – es ist Zeit zu handeln, um die Zukunft zu sichern.

Weitere Infos finden Sie auf der ÖGNI-Website