Weichen für klimafittes Westbahnareal sind gestellt
Die Weichen für die Umgestaltung des Westbahnareals sind gestellt. Die entsprechenden Flächen sind in Besitz der ÖBB, die den Westbahnhof als bedeutenden Umsteigeknoten für Pendlerinnen und Pendler auch in Zukunft erhalten und stärken will. Dennoch konnten großräumige Flächen identifiziert werden, die nach Abschluss einiger zentraler Schienen-Infrastrukturprojekte im Westen Wiens, für eine städtebauliche Entwicklung inklusive viel Grünraum in Frage kommen.
„Gute Stadtplanung schaut in die Zukunft und erkennt schon heute die Entwicklungspotenziale von morgen. Durch die frühzeitigen Gespräche mit den ÖBB als Grundeigentümerin können wir erforderliche Prozesse schon jetzt starten und stehen in den Startlöchern, wenn die Flächen nach den umfangreichen Infrastruktur-Maßnahmen der ÖBB verfügbar werden“, so Planungsstadträtin Ulli Sima.
Stadtteilentwicklung „Mitte 15“
Unter Einbeziehung der Bevölkerung haben Stadt und Bezirk im Herbst 2022 einen breiten Planungs- und Beteiligungsprozess für die zukünftige Entwicklung des Gebiets rund um den Westbahnhof gestartet. Die Planungsüberlegungen sind Teil eines Stadtteilentwicklungskonzepts (SEK „Mitte 15“), das aktuell in Erarbeitung ist und heuer beschlossen werden soll. Dieses Konzept bildet die Grundlage für die Entwicklung der kommenden Jahre und wird in den nächsten Planungsschritten laufend konkretisiert und weiterentwickelt.
Mehr Grünraum und klimafittes Westbahnareal
Die Stadtplanung verbindet dabei einerseits den verständlichen Wunsch des Bezirkes und der Anrainerinnen und Anrainer nach mehr Grünraum und verbesserten Querungsmöglichkeiten mit den Bedürfnissen der Pendlerinnen und Pendler unter Berücksichtigung von Eigentümerinteressen der ÖBB.
„Zugverkehr braucht Infrastruktur, deswegen haben wir hier im Westen von Wien viel vor. Eine ganze Reihe von wichtigen Infrastrukturprojekten steht an, um die Qualität des Bahnverkehrs im Bezirk, in Wien und vor allem darüber hinaus – Stichwort Einpendlerinnen und Einpendler mit Öffis – erhalten und verbessern zu können. Neben der Planung und Umsetzung dieser Projekte, denken aber auch wir schon heute an morgen und die künftige Entwicklung dieses Stadtteils“, betont Silvia Angelo, Vorständin ÖBB-Infrastruktur.
„Ich freue mich sehr, dass wir nun einen klaren Plan für ein tolles Grünraumprojekt haben, in einem Gebiet, wo Grünräume rar sind. Wir kommen damit den Wünschen der Bürgerinitiative und der Anrainerinnen und Anrainer nach, die sich seit langem einen Park gewünscht haben und werden in den kommenden Jahren nun gemeinsam auf Basis dieses Anliegens ein wirkliches Highlight für den 15. Bezirk in Angriff nehmen.“, so Planungsstadträtin Ulli Sima. Dabei gelingt es diese umfassenden Verbesserungen im Gebiet unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Interessen des Eigentümers ÖBB zu realisieren.
Durchgängiger Grün- und Freiraum
Im Zentrum des Vorhabens steht ein rund 5 Hektar großer, durchgängiger Park, der auf die Ebene der Felberstraße angehoben werden soll. Dadurch kann einerseits eine klare Trennung von Bahnverkehr und Parknutzung sichergestellt werden, andererseits bleiben unterhalb des neu geschaffenen Grünraums Flächen für den Bahnbetrieb und anderweitige gewerbliche Nutzungen möglich. Denn der Niveauunterschied soll den aktuellen Planungsüberlegungen folgend teilweise auch in Form von unterbauten Westbahnterrassen ausgeglichen werden und somit betriebliche Nutzungen unterhalb und hochwertigen Grünraum an der Oberfläche vereinen. Dabei sollen ausgiebige Erdschichten den Bäumen ausreichend Wurzelraum zur vollen Entfaltung geben. Internationale Beispiele in Paris, Madrid oder Valencia zeigen, wie solche Systeme erfolgreich funktionieren können.
“Im Fokus steht nicht nur die Schaffung einer zusammenhängenden Parkfläche, sondern auch die verbesserte Verknüpfung und Integration des Areals in den Gesamtbezirk, sowie die Förderung von aktiven Mobilitätsformen wie Radfahren und Zufußgehen, um eine stärkere Vernetzung und Lebensqualität im Bezirk zu fördern,“ betont NEOS Wien Stadtentwicklungssprecherin Selma Arapovic.
Dabei sollen die sogenannten „Westbahnterrassen“ etwa im Bereich der Schmelzbrücke besonders weit ins Gebiet ragen und eine Verbreiterung des Grün- und Freiraums darstellen und so punktuell Platz schaffen für eine bauliche Entwicklung ohne Unterbrechung des Parks. Damit soll auch die Verbindung zwischen den Bezirksteilen verbessert werden, die jetzt durch Bahntrassen voneinander getrennt sind.
Stadtplaner Roland Krebs erklärt, dass der für das Gleisareal notwendige Serviceweg entlang der Gleise auch für die Zufahrt zu den Garagen und Gewerbebauten genutzt werden könnte, sodass der Park auf der Ebene der Felberstraße ohne Unterbrechungen durchgezogen werden kann: „Wir wollen den Niveauunterschied für eine klare Trennung des Bahnbetriebs von der Erholungsnutzung im Park nutzen, der zum Teil auf darunterliegenden Gebäuden angeordnet ist und zum Teil aufgeschüttet wird. So kann nicht nur die Sicherheit, sondern auch ein wunderbarer Blick auf die Gloriette gewährleistet werden“.
Landschaftsplanerin Anna Detzlhofer erläutert: „Mit dem vorgeschlagenen Konzept ist sichergestellt, dass die bisher versiegelten Flächen aufgebrochen und umfassend bepflanzt werden können, wodurch ein Kühlungseffekt im Sommer auch für die angrenzenden Grätzl entsteht. Teile der bisherigen Böschungen können als Biodiversitätsflächen in die neue Parklandschaft integriert werden“.Im Zentrum des Vorhabens steht ein rund 5 Hektar großer, durchgängiger Park, der auf die Ebene der Felberstraße angehoben werden soll. Dadurch kann einerseits eine klare Trennung von Bahnverkehr und Parknutzung sichergestellt werden, andererseits bleiben unterhalb des neu geschaffenen Grünraums Flächen für den Bahnbetrieb und anderweitige gewerbliche Nutzungen möglich. Denn der Niveauunterschied soll den aktuellen Planungsüberlegungen folgend teilweise auch in Form von unterbauten Westbahnterrassen ausgeglichen werden und somit betriebliche Nutzungen unterhalb und hochwertigen Grünraum an der Oberfläche vereinen. Dabei sollen ausgiebige Erdschichten den Bäumen ausreichend Wurzelraum zur vollen Entfaltung geben. Internationale Beispiele in Paris, Madrid oder Valencia zeigen bereits wie solche Systeme erfolgreich funktionieren können.
“Das Stadtteilentwicklungskonzept ‚Mitte 15‘ bildet ein starkes Fundament für die Entwicklung des 15. Bezirks in Wien. Durch die Neugestaltung des Westbahnareals entlang der Felberstraße schaffen wir einen bedeutenden Schritt hin zu einer nachhaltigen und lebenswerten Stadtentwicklung. Unser Ziel ist es, ein umweltfreundliches, urban geprägtes und integratives Gesamtkonzept zu entwickeln, welches sowohl den Bedürfnissen der Bezirksbewohner*innen nach Grün- und Erholungsräumen gerecht wird, als auch modernen städtischen Herausforderungen begegnet. Im Fokus steht nicht nur die Schaffung einer zusammenhängenden Parkfläche, sondern auch die verbesserte Verknüpfung und Integration des Areals in den Gesamtbezirk, sowie die Förderung von aktiven Mobilitätsformen wie Radfahren und Zufußgehen, um eine stärkere Vernetzung und Lebensqualität im Bezirk zu fördern,“ betont NEOS Wien Stadtentwicklungssprecherin Selma Arapovic.
Dabei sollen die sogenannten „Westbahnterrassen“ etwa im Bereich der Schmelzbrücke besonders weit ins Gebiet ragen und eine Verbreiterung des Grün- und Freiraums darstellen und so punktuell Platz schaffen für eine bauliche Entwicklung ohne Unterbrechung des Parks. Damit soll auch die Verbindung zwischen den Bezirksteilen verbessert werden, die jetzt durch Bahntrassen voneinander getrennt sind.
Stadtplaner Roland Krebs erklärt, dass der für das Gleisareal notwendige Serviceweg entlang der Gleise auch für die Zufahrt zu den Garagen und Gewerbebauten genutzt werden könnte, sodass der Park auf der Ebene der Felberstraße ohne Unterbrechungen durchgezogen werden kann: „Wir wollen den Niveauunterschied für eine klare Trennung des Bahnbetriebs von der Erholungsnutzung im Park nutzen, der zum Teil auf darunterliegenden Gebäuden angeordnet ist und zum Teil aufgeschüttet wird. So kann nicht nur die Sicherheit, sondern auch ein wunderbarer Blick auf die Gloriette gewährleistet werden“.
Landschaftsplanerin Anna Detzlhofer erläutert: „Mit dem vorgeschlagenen Konzept ist sichergestellt, dass die bisher versiegelten Flächen aufgebrochen und umfassend bepflanzt werden können, wodurch ein Kühlungseffekt im Sommer auch für die angrenzenden Grätzl entsteht. Teile der bisherigen Böschungen können als Biodiversitätsflächen in die neue Parklandschaft integriert werden“.
ÖBB-Investitionen in Mobilitätswende
In den nächsten Jahren realisieren die ÖBB eine Reihe von wichtigen Infrastrukturprojekten in der Ostregion und damit auch im Westen Wiens. Diese Projekte – allen voran die Modernisierung der Schnellbahn Meidling-Floridsdorf sowie die Attraktivierung der Verbindungsbahn Meidling – Hütteldorf zur Ermöglichung eines 15-Minuten-Taktes – sind für die Erhaltung und Verbesserung der Qualität des Bahnverkehrs überregional von Bedeutung. In unmittelbarer Nähe des Westbahnhofareals werden die Brückentragewerke im Bereich Schloßallee & Linzer Straße neu errichtet und am Westbahnhof selbst die Bahnsteige modernisiert, die Stellwerke erneuert und eine Zugwaschanlage sowie ein Technikgebäude errichtet. Weitere Projekte sind die Attraktivierung des Bahnhofs Hütteldorf & Aufrüstung der S45 – um auf der S45 künftig einen 7,5-Minuten-Takt zu ermöglichen – und die Neuerrichtung der Haltestelle Baumgarten zwischen Hütteldorf und Penzing.
„Für die erfolgreiche Umsetzung all dieser Vorhaben werden am Westbahnhofgelände Flächen und Gleise als Abstell- und Baustellenlogistikflächen benötigt. Anschließend ist eine städtebauliche Entwicklung zur Schaffung neuer, qualitätvoller Lebens- und Grünräume möglich. Immerhin handelt es sich bei unserem Areal um eines der letzten großen innerstädtischen Entwicklungsflächen und wie bereits bei anderen Stadtentwicklungsgebieten arbeiten wir auch hier gerne gemeinsam mit der Stadt Wien intensiv an der Zukunft einer lebenswerten Stadt mit besserem öffentlichem Verkehr und mehr Grünflächen als Erholungsraum. Aber auch eine öffentlich gut erschlossene Bebauung wird möglich, die für uns bei der Nachnutzung von Bahnflächen zentral ist“, so Silvia Angelo, Vorständin ÖBB-Infrastruktur.
Transformationsprozesse im 15. Bezirk
Bezirksvorsteher Dietmar Baurecht freut sich über die positiven Entwicklungen in seinem Bezirk, die von der Neugestaltung der Äußeren Mariahilfer Straße bis hin zur so wichtigen und heute präsentierten Entwicklung des Weststreckenareals reichen: „Die Einbeziehung der Bevölkerung in all diese Prozesse ist mir ein ganz zentrales Anliegen. Ich bedanke mich an dieser Stelle für die aktive Teilnahme. Mehr Grün- und Freiraum, die Verminderung der Barrieren zwischen den Bezirksteilen und die Förderung der Mobilitätsdrehscheibe Westbahnhof sind für den 15. Bezirk wichtig. Damit sind weitere Pflöcke für Klimafitness und für mehr Lebensqualität in Rudolfsheim-Fünfhaus eingeschlagen worden.“
Mit der kürzlich präsentierten Umgestaltung der Äußeren Mariahilfer Straße wird ein erster großer Schritt für die Attraktivierung des Gebiets für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen gesetzt. Damit wird eine zentrale Forderung des Beteiligungsprozesses, nämlich Verkehrsberuhigung und sichere Wege für Radfahrende und Fußgänger*innen umgesetzt.
Eine weitere Forderung, die immer wieder von Bürger*innen des 15. Bezirks eingebracht wurde, ist eine Verbesserung der Querungen über das Westbahnareal. Im Bereich des Rustensteges soll nun eine barrierefreie Zugänglichkeit vertieft untersucht werden. Auch im Bereich der Schmelzbrücke soll eine erste, kurzfristige Verbesserung für den Fuß- und Radverkehr untersucht werden. Umfassende Verbesserungen werden auf Grund der Platzverhältnisse erst im Zuge einer umfassenden Entwicklung möglich sein.
Wohnen und weitere Angebote
Rund um die Schmelzbrücke kann es künftig auch Platz für zeitgemäßes Wohnen und Arbeiten sowie für Kultur- und Sozialangebote geben. Auch könnten Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen sowie ein Primärversorgungszentrum geschaffen werden.
Der Europaplatz wird zukunftsfit
Doch nicht nur das besagte Gelände entlang der Felberstraße wird umgestaltet, entsiegelt und begrünt: Im Zuge der neuen Entwicklungen soll auch der Vorplatz des Westbahnhofes klimagerecht und zukunftsfit gestaltet werden. Geplant ist eine intensive Begrünung und Aufwertung des zentralen Platzes. Der Europaplatz soll so zum einladenden Entree für Reisende werden.
Wie geht es weiter?
Im Februar wird das Stadtteilentwicklungskonzept in der Stadtentwicklungskommission vorgestellt. In weiterer Folge werden dann für das Areal an der Felberstraße ein konkretes Leitbild entwickelt und die Infrastrukturplanungen und Flächenwidmung in Angriff genommen. Bis alles umgesetzt ist, wird es daher noch einige Jahre dauern. Auch bestehende Pachtverträge am Areal und vor allem die oben genannten Bahninfrastrukturprojekte, die für den Erhalt und Verbesserung der Qualität des Bahnverkehrs für ganz Wien und darüber hinaus essentiell sind, erlauben eine Umsetzung des Projektes erst nach 2030. Auch in den kommenden Planungsschritten wird es für die interessierte Bevölkerung die Möglichkeit geben, sich aktiv einzubringen und an der Zukunft des Areals mitzuarbeiten.
Weitere Infos zum Projekt "Mitte 15"