CO2Ausstoß
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Rückgang der Anzahl von E-Transportern

Die Treibhausgasemissionen von Klein-Lkw sind in Österreich seit dem Jahr 1990 um 68 Prozent auf zuletzt mehr als 1,7 Millionen Tonnen gestiegen und damit prozentuell stärker als der CO2-Ausstoß des Verkehrs insgesamt.

Bei der Reduktion der CO2-Emissionen der Klein-Lkw ist die Erhöhung des Elektro-Transporter Anteils eine zentrale Maßnahme, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ. Doch nach der Abschaffung der NoVA für Diesel-Klein-Lkw per 1. Juli 2025 ist der Anteil der Elektro-Transporter eingebrochen: Nach 18 Prozent im 1. Halbjahr fiel ihr Anteil im Juli auf sechs Prozent und im August auf acht Prozent. Der VCÖ weist darauf hin, dass in den Niederlanden bereits 83 Prozent der neuzugelassenen Klein-Lkw nur mit Strom fahren.

Abschaffung der Normverbrauchsabgabe 

Mit 18 Prozent hatte Österreich heuer im ersten Halbjahr den sechsthöchsten Anteil von neuzugelassenen Elektro-Transportern in Europa, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der EU-Kommission zeigt. Doch seither ist der Elektro-Anteil stark gesunken: Im Juli waren nur sechs Prozent der neuzugelassenen Klein-Lkw Elektro-Transporter, im August nur acht Prozent. "Die Abschaffung der Normverbrauchsabgabe für Diesel-Klein-Lkw hat zum Einbruch bei den Elektro-Transportern geführt. Dieser Rückgang ist schlecht für die Luftqualität und schlecht für Österreichs Klimabilanz", stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest.

Dieselabgase enthalten gesundheitsschädliche Schadstoffe, wie Feinstaub und Stickoxide. Zudem ist der CO2-Ausstoß sehr hoch: Laut Umweltbundesamt verursachen Klein-Lkw pro 1.000 Fahrzeugkilometer 212 Kilogramm CO2, um ein Drittel mehr als ein durchschnittlicher Benzin-Pkw in Österreich. Der Verkehr mit Klein-Lkw hat in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten stark zugenommen und damit auch deren Treibhausgas-Emissionen, wie die aktuellsten Daten des Umweltbundesamts zeigen.

Stark gestiegene Emissionen durch Klein-LKW

Mit 1,72 Millionen Tonnen verursachten Klein-Lkw im Jahr 2023 um 290.000 Tonnen mehr klimaschädliches CO2 als im Jahr 2005 und sogar um 700.000 Tonnen mehr als im Jahr 1990, das ist ein Anstieg um 68 Prozent, informiert der VCÖ. Die CO2-Emissionen des Verkehrs insgesamt sind um 44 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 gestiegen. Zum Vergleich: Die Emissionen des Gebäudesektors sind im gleichen Zeitraum um 51 Prozent gesunken. "Der Verkehr ist der einzige Sektor, der seine Emissionen gegenüber dem Jahr 1990 nicht reduziert hat. Und innerhalb des Verkehrs sind die Emissionen der Klein-Lkw besonders stark gestiegen. Hier braucht es rasch Maßnahmen, um die Klimabilanz der Klein-Lkw deutlich zu verbessern", stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest. Die Abschaffung der NoVA für Diesel-Transporter kostet doppelt: Zum einen durch den Wegfall der NoVA-Einnahmen von Klein-Lkw und zusätzlich, wenn bei Verfehlen der Klimaziele im Jahr 2030 CO2-Zertifikate gekauft werden müssen.

Der VCÖ weist darauf hin, dass die Antriebswende hin zu Elektromotoren bei den Klein-Lkw eine der wirksamsten Maßnahmen ist, um deren Emissionen zu reduzieren. Österreich kann sich dabei ein Vorbild an den Niederlanden nehmen. In den Niederlanden waren heuer im ersten Halbjahr bereits 83 Prozent der neuzugelassenen Klein-Lkw Elektrofahrzeuge. Damit sind die Niederlanden Europas Spitzenreiter, noch vor Norwegen mit 45 Prozent und Dänemark mit 27 Prozent, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Europäischen Kommission zeigt.

"In den Niederlanden haben 30 Städte emissionsfreie Lieferzonen beschlossen, die seit heuer schrittweise eingeführt werden. Das hat den Elektro-Transportern einen Boost gegeben", erklärt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Alle ab dem Jahr 2025 zugelassenen Kleintransporter und Lkw müssen prinzipiell emissionsfrei sein, um in diese Zonen einfahren zu dürfen. 

August 2025: 8,6 Prozent

Juli 2025: 6,3 Prozent

Juni 2025: 26,1 Prozent

Mai 2025: 22,8 Prozent

April 2025: 12,9 Prozent

März 2025: 18,8 Prozent

Februar 2025: 9,5 Prozent

Jänner 2025: 20,9 Prozent

Quelle: Statistik Austria, Austria Tech, VCÖ 2025

VCÖ: Die Niederlande sind Europas Spitzenreiter bei Elektro-Klein-Lkw (Anteil von E-Lkw an Neuzulassungen Klasse N1 (unter 3,5 Tonnen) im 1. Halbjahr 2025)

Niederlande: 83 Prozent

Norwegen: 45 Prozent

Dänemark: 27 Prozent

Malta: 26 Prozent

Schweden: 22 Prozent

Österreich: 18 Prozent

Finnland: 14 Prozent

Schweiz: 11 Prozent

Griechenland: 11 Prozent

Luxemburg: 10 Prozent

Portugal: 10 Prozent

Frankreich: 9 Prozent

Rumänien:  9 Prozent

Großbritannien: 9 Prozent

Ungarn: 7 Prozent

Tschechien: 6 Prozent

Deutschland: 6 Prozent

Slowakei: 6 Prozent

Belgien: 5 Prozent

Irland: 5 Prozent

Italien: 5 Prozent

Lettland: 4 Prozent

Spanien: 4 Prozent

Estland: 3 Prozent

Polen: 3 Prozent

Litauen: 3 Prozent

Bulgarien: 3 Prozent

Zypern: 2 Prozent

Slowenien: 2 Prozent

Kroatien: 1 Prozent

EU 27: 8 Prozent

Quelle: EAFO, VCÖ 2025