Weltpremiere: Spezialtiefbau unplugged
Anfang Dezember öffnete sich der virtuelle Vorhang, um eine Weltpremiere aus dem Hause Liebherr zu präsentieren. Der LR 1200.1 unplugged und der LR 1250.1 unplugged sind die ersten batteriebetriebenen Raupenkrane der Welt. Beide werden von Elektromotoren mit einer Systemleistung von 255 kW angetrieben. Bei beiden Unplugged-Kranen gibt es im Vergleich zur konventionellen Version keinerlei Einbußen bei der Leistungsfähigkeit oder Nutzbarkeit. Der LR 1200.1 unplugged hat eine maximale Traglast von 200 Tonnen und der LR 1250.1 von 250 Tonnen.
Präsentation der Weltpremieren (Film auf Youtube)
Der blaue Akzent in der Farbgebung symbolisiert die elektrische Lösung, die eine Zukunftstechnologie darstellt und der Unplugged-Serie ihren unverwechselbaren Look verleiht. Die Krane können an einem konventionellen Elektroanschluss der Baustelle (32 A, 63 A) in 4,5 und optional mit 125 A in 2,25 Stunden und auch im Betrieb aufgeladen werden.
Allrounder im Spezialtiefbau
Mit dem neuesten Allrounder im Spezialtiefbau, dem Ramm- und Bohrgerät LRB 23 setzt Liebherr die Erfolgsgeschichte des LRB 355 fort. Das neue Modell ist kompakter, aber genauso vielseitig. Und verfügt mit 600 kW über eine imposante Motorleistung. Dadurch liefert er die nötige Kapazität für alle gängigen Spezialtiefbaueinsätze wie Bohren mit Kellyausrüstung, Doppelbohrkopf, Vollverdrängerwerkzeug und Endlosschnecke, Bodenmischen und Einsätze mit Rüttler und Hydraulikhammer.
Das kompakte Design erlaubt den Transport in einem Stück, was das Umsetzen zwischen Baustellen erleichtert. Der Bohrantrieb BAT 300 liefert ein maximales Drehmoment von 300 kNm. Durch die Kellyvisualisierung des LRB 23 können die teleskopierbaren Sektionen der Kellystange deutlich einfacher verriegelt werden. Durch den Bohrassistenten wird beim Endlosschneckenbohren der Betoniervorgang automatisiert.
Allrounder für den Materialumschlag
Der brandneue Seilbagger HS 8071.1 hat eine Traglast von 70 t und ist die erste Wahl für vielseitige Anwendungen: Materialumschlag, Spezialtiefbau und Hebearbeiten. Mit dem neuen Selbstverladesystem können die Raupenträger für den Transport ganz einfach abgebaut werden und das Transportgewicht auf unter 35 t abgesenkt werden. Die Podeste und Geländer müssen für den Transport nicht mehr abgebaut werden. Statt eines einzelnen Ballastes hat das Gerät jetzt ein modulares System. Der Ausleger des HS 8070.1 ist auch mit dem HS 8100.1 kompatibel. Dadurch können Kunden Anbaugeräte wie den Schlitzwandgreifer HSG 5-18 an beiden Maschinen nutzen und mit einem kompakten Gerät größere Schlitzwanddicken ausführen.
Der neue bewegliche A-Bock sorgt gegenüber dem fixen System für mehr Stabilität in dynamischen Einsätzen. Zudem beschleunigt und vereinfacht er den Zusammenbau und Transport der Maschine. Der leicht zugängliche Tankstutzen gehört zum anwenderfreundlichen Konzept – ein perfektes Beispiel für die moderne Designstrategie.
Moderne Designstrategie
Das Design der neuesten Gerätegeneration fokussiert auch auf mehr Sicherheit. Das spiegelt sich im Oberwagen durch die verbesserten Geländer und Podeste wider. Auch die neu konzipierte Lüfterabdeckung, die sich in allen Produktserien wiederfindet, ist Teil des Konzepts. In der Kabine erlebt der Fahrer, wie sich das Gesamtkonzept harmonisch zusammenfügt: reduzierte Lärmbelastung, Rundumblick, Fahrerkomfort auf den Punkt gebracht. Für die härtesten Einsätze bietet der Steinschlagschutz zusätzliche Sicherheit.
Stabile Nachfrage nach Baumaschinen
Nachdem es bei Baumaschinen und Mining-Geräten auch im Frühjahr und Sommer keine Stornierungen in größerem Ausmaß gegeben hatte, ist die Auftragslage bei Baumaschinen derzeit in der Mehrzahl der Produktsegmente stabil. Zum Beispiel ist die Nachfrage nach Radladern konstant, nimmt im Segment der kleinen Radlader sogar weiter zu. Großes Interesse besteht an den Liebherr-Raupenbaggern der Generation 8. Dagegen zeichnet sich in einigen Produktsegmenten bei mittleren und großen Maschinen eine gewisse Zurückhaltung ab, darunter bei Planierraupen. Dies trifft auch auf die Materialumschlagtechnik zu. Vor allem im Segment Schrottumschlag ist der Absatz rückläufig. Während die Nachfrage im Bereich Betontechnik nicht das Niveau des Vorjahres erreicht, hat sich das Interesse der Kunden an Turmdrehkranen wieder stabilisiert. Im Bereich Mobilkrane sind derzeit vor allem Großgeräte stark nachgefragt. Etwas zurückhaltender sind die Kunden bei mittleren Teleskop-Mobilkranen. Bei Raupenkranen bis 300 Tonnen sind die Auftragseingänge stabil und erreichen das Vorjahresniveau. Gleiches gilt für Spezialtiefbaugeräte. Im Bereich Mining investieren Minenbetreiber aktuell weniger in neue Maschinen als noch im Vorjahr. Jedoch konnte Liebherr seinen Marktanteil bei Mining-Baggern bei rückläufigem Gesamtmarkt erhöhen. Das Geschäft mit Ersatzteilen verläuft stabil. Insgesamt hat sich Nachfrage im dritten Quartal 2020 gegenüber dem zweiten Quartal verbessert, wenn sie auch nicht das Niveau des Vorjahres erreicht.